Mindset

Mindset

In der klinischen Psychologie und Psychotherapie gibt es nicht die eine richtige Haltung. Jeder Psychologe und jede Psychologin entwickelt mit der Zeit seine eigene Haltung und ein individuelles Mindset. Auf dieser Seite findest du unsere geteilten Ansichten bezüglich unserer psychologischen Haltung. Zudem erklären wir, was Psychologie als wissenschaftliche Disziplin ist und welche gesellschaftlichen Herausforderungen wir sehen.

"Die Einstellung des Therapeuten ist wichtiger als jede Technik. Der eigentliche Kliniker ist der Mensch, der eine Atmosphäre schafft, in der der Klient sich selbst wiederfindet." (Carl Rogers)

Psychologie ist eine geistes- und zunehmend naturwissenschaftliche  Disziplin, die sich mit dem Erleben und Verhalten, den Gefühlen und Gedanken, der Motivation und den kognitiven Prozessen von Menschen auseinandersetzt. Die Psychologie zielt darauf ab, menschliches Verhalten zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen. Dabei geht es um allgemeine psychische Vorgänge und Mechanismen, die allen Menschen gemein sind und die Störungen dieser Funktionen. Darüber hinaus werden die Unterschiede zwischen Menschen, einschließlich individueller Persönlichkeiten, betrachtet.


Für uns persönlich bedeutet das Studium der Psychologie, zu erlernen, das menschliche Verhalten nicht subjektiv, sondern analytisch, systematisch und wissenschaftlich zu betrachten. Die objektive Herangehensweise des Verstehens von menschlichem Verhalten und den dazugehörigen kognitiven und emotionalen Prozessen stellt die Wissenschaft vor eine enorme Herausforderung, da eben diese Prozesse oftmals nicht so einfach messbar gemacht werden können wie etwa Prozesse in Disziplinen wie der Physik oder Biologie. Im Studium Methoden zu erlernen, diese Prozesse bestmöglich messbar machen zu können, empfinden wir als spannend und bereichernd.


Für uns ist bei der Arbeit als angehende klinische Psychologen wichtig, auch bei der praktischen Arbeit mit Patient:innen einerseits die wissenschaftliche Objektivität in der therapeutischen Arbeit zu bewahren und andererseits auch als Therapeut den Patient:innen als ein "echter", authentischer und empthatischer Mensch zur Seite zu stehen. Diese beiden Herangehensweisen schließen sich nicht aus, sind theoretisch sogar gut vereinbar, jedoch herausfordernd. Uns ist wichtig, dies in der zukünftigen Arbeit mit Patient:innen bestmöglich umsetzen zu können.




In Deutschland gibt es weitreichende Problemfelder bei der adäquaten Versorgung von psychisch belasteten oder erkrankten Personen. Um einen offenen und respektvollen Umgang in der Gesellschaft mit der Thematik der psychischen Störungen entwickeln zu können, um der Stigmatisierung von psychisch erkrankten Personen entgegenzuwirken, ist eine gute Aufklärung der Gesellschaft unbedingt notwendig. Nachvollziehbarerweise empfinden viele Menschen die Thematiken der Psychologie abstrakt, weit hergeholt und unzugänglich, was dazu führt, dass psychische Störungen als sonderbar betrachtet werden, da beispielweise die Entstehung nicht so einfach nachvollzogen werden kann, wie die Entstehung einer Erkältung durch einen Krankheitserreger. Eine hinlängliche Aufklärung ist nicht nur bezüglich psychischer Störungen notwendig, sondern ebenfalls bezüglich allgemeiner psychischer Mechanismen, sodass psychische Störungen in der Gesellschaft besser verstanden, akzeptiert und nachvollzogen werden können. Grundsätzlich bestehen in der Gesellschaft Wissenslücken in dem Bereich des Zugangs zu der richtigen Versorgung: Wie und wo bekomme ich bei welchem medizinischen oder psychischen Problem die richtige Versorgung?


Mit unserem Podcast wollen wir die Problematik aufgreifen und haben das Ziel, alltagsrelevante psychologische Mechanismen und Phänomene zu erklären, psychische Störungen zu entstigmatisieren und den gesellschaftlichen Zugang zu der Psychologie zu verbessern.





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